Situation:
Die Pferdehaltung und der Reitsport gehören zum Münsterland, sind bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region und Einkommensquelle für die heimische Landwirtschaft. Die Reitturniere der ehrenamtlich geführten Reitervereine in Sendenhorst und Albersloh sind beliebte Veranstaltungen und Sympathieträger für unsere Orte.
Die Reithalle Albersloh befindet sich in der sternförmig durch Wirtschaftswege angebundenen Bauerschaft Hohe Ward. Auf die Reithalle laufen kommunale Wirtschaftswege der Bauerschaften Sunger, Rummler/Übergang Hohe Ward, der Forstweg aus dem Waldgebiet Hohe Ward sowie die kommunalen Straße „Adolfshöhe“ zu.
An der Reithalle ist der Ausgangspunkt des Reitweges Hohe Ward.
Sämtliche auf die Reithalle zuführenden Wirtschaftswege haben eine übliche aber geringe Breite und verfügen - für die Region unüblich - in weiten Teilen über keinen Straßenseitengraben, so dass die Viehweiden oder Äcker bis an die Bankette heranreichen. Auch durch vorhandene Gräben ist der Gesamtverkehrsraum sehr eng und lässt Begegnungsverkehre mit Pferden gefährlich werden.
Entlang der auf die Reithalle und den Reitweg Hohe Ward zuführenden Wirtschaftswege befinden sich mehrere Gehöfte mit rund 70 Pferden, für die die Pensionspferdehaltung zu einem bedeutenden Betriebszweig geworden ist.
Problem „Hohes Verkehrsaufkommen“:
Mit der Pferdehaltung auf diesen Höfen, der Reithalle und dem Reitweg ist ein erhebliches Verkehrsaufkommen verbunden:
- durch die Eigentümer, die zur Versorgung und Bewegung ihrer Pferde teilweise mehrmals täglich mit PKW anreisen
- durch Fahrten von Mitgliedern des Reitvereins, die mit ihre Pferden in PKW-Anhänger-Gespannen zur Reithalle fahren, um sie dort zu bewegen bzw. an den Trainingsstunden teilzunehmen sowie
- durch Fahrten der Fahrzeuggespanne von Reitern, die aus ganz NRW zum Parkplatz der Reithalle anreisen, um von dort aus den Reitweg in die Hohe Ward nutzen.
Hinzu kommt das tägliche Verkehrsaufkommen durch Anlieger, Landwirtschaft, Schulbusse, Müllabfuhr, Postdienstleister sowie Eltern, die ihre Kleinkinder zur Tagesmutter auf dem Gehöft Sunger 17 bringen und holen.
Darüber hinaus wird die Querverbindung L850 Rinkerode-Albersloh zur L586 Albersloh-Münster gerne von Rad- und Rennradfahrern genutzt, nicht selten in größeren Formationen.
Problem „Begegnungs- und Überholverkehr von geführten Pferden“
Eine besondere Herausforderung ergibt sich aus der geringen Breite der auf die Reithalle und den Reitweg zulaufenden Wirtschaftswege und die streckenweise fehlenden Ausweichmöglichkeiten beim Überhol- und Begegnungsverkehr mit Pferden. Der überwiegende Teil der in den umliegenden Gehöften gehaltenen Pferde wird zu Fuß oder beritten über die schmalen Wirtschaftswege zur Reithalle bzw. zum Reitweg geführt. In aller Regel sind Reiter und Pferde vorbildlich mit Reflexionsbändern und Blinklichtern ausgestattet. Dennoch stellt gerade in der dunklen Jahreszeit das nicht anders mögliche, dichte Vorbeifahren von Kraftfahrzeugen an den Pferden eine erhebliche Gefahr für Reiter, Pferde aber auch die Kraftfahrer dar. Auch hervorragend ausgebildete Pferde und erfahrene Reiter können nicht verhindern, dass die Tiere sich erschrecken, scheuen oder ausschlagen. Mitte Dezember 2017 kam es zu einem Unfall, bei dem ein Großpferd beim langsamen Vorbeifahren eines PKWs von seinem Besitzer am Zügel gehalten wurde, dann aber doch scheute und in die Tür des PKWs ausschlug. Glücklicher Weise blieb es bei einem erheblichen Blechschaden am PKW.
Aufgrund des Verkehrsaufkommens auf den Wegen und der daraus resultierenden Gefahrenlage sind aus der Sicht der CDU-Fraktion zeitnah Maßnahmen zur Sensibilisierung der Kraftfahrer und der Reiter für den Begegnungsverkehr Kfz/Pferd erforderlich. Gerade auswärtige Kraftfahrer sind mit den örtlichen Verkehrsverhältnissen und der direkten Begegnung von Pferden im Straßenverkehr oft nicht vertraut.
Um hier die Sicherheit nicht nur für die Reitern und Pferden sondern alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, stellen wir daher folgenden
Antrag:
In Albersloh sind auf allen auf die Reithalle und den Reitweg zuführenden Straßen und Wirtschaftswegen ausreichend Warnschilder (Verkehrszeichen 101-13/23) zu installieren. Gleiches ist für das Umfeld der Reithalle in Sendenhorst zu prüfen und umzusetzen. Darüber hinaus wird angeregt, die Verkehrssicherheit an den durch angrenzende Wiesen oder Gräben besonderes schmalen Abschnitten von Wirtschaftswegen zu prüfen und ggfls. verbessernde Maßnahmen zu entwickeln.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Abke
Fraktionsvorsitzender